In Weißenhasel, einem Ortsteil der Gemeinde Nentershausen traf die neuaufgestellte SG Nentershausen/Weißenhasel (Eintracht Solz stieg aus der Spielgemeinschaft aus) auf die SG Ludwigsau. Weißenhasel liegt etwas nördlich des Hauptortes und vereinigt heute vier ausgegangene Dörfer in sich. In die Gemarkung wurden im Laufe der Jahrhunderte das alte Niederhasel und die Wüstungen „Erlis", „Oberhasel" und „Herbolderode" aufgenommen. Oberhasel wurde 1375 überfallen, zerstört und nicht wieder aufgebaut. Andere Quellen behaupten es wäre um 1312 gewesen, doch das muss noch die Polizei klären. Auch muss der Bergmann Franz Brandl aus Nentershausen erwähnt werden, welcher 1951 als erster Deutscher das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam. Für seine heldenhafte Rettung zweier seiner Kameraden aus 300 Meter Tiefe verlieh ihm Bundespräsident Theodor Heuss für diese Rettungstat persönlich das erste Bundesverdienstkreuz in der Stufe "am Bande". Vorangegangen war ein Wassereinbruch im Schacht Reichenberg, welcher 400 Bergleute arbeitslos werden ließ. Ich war am heutigen Nachmittag nicht arbeitslos, da es zunächst galt, die kleine Perle genauer zu inspizieren – und man war sofort verliebt! So nen geiles Teil habe ich hier im Kreisgebiet schon lange nicht mehr gesehen! Einfach Weltklasse! An einem Berghang gelegen, umgeben von Bäumen, Wiesen und Feldern. Alles sehr eng verbaut mit zwei hohen Stufen auf einer der Geraden, verziert mit rostigen Leitplanken – da schlug das Herz des Hopperschweins gleich höher und höher. Weitere interessante Infos erhielten wir von einem Ortsansässigen, der vermeldete, dass der Sportplatz mal „Rote Erde“ hieß, da auf Asche gespielt wurde und zum Abstreuen des Platzes Sägespäne aus der Schreinerei in der Ortsmitte den Berg hinauf geschleppt wurden. Gespielt wurde vor 400 Zuschauern und alle Gegner schissen sich in die Hose, wenn sie nach Weißenhasel reisen mussten. Vor meinen Augen sah ich die beeindruckende Kulisse vor mir und wurde feucht in der Hose. Die erste Halbzeit spielten die Gastgeber ne echt geile Partie runter und dominierten das Spiel mit gekonnten Spielzügen nach allen Belangen. Mit einem komfortablen 3:1 ging es in die Kabinen und dann öffnete Petrus seine Schleusen! Herje, kam da Wasser vom Himmel, - doch nach der Halbzeitpause herrschte wieder schönster Sonnenschein. Vom besten Mann des Tages wurde der Platz noch schnell wieder abgekreidet und dann gings weiter. Doch die etwas längere Unterbrechung schien die in grau gekleideten Gastgeber etwas aus dem Konzept gebracht zu haben... In der zweiten Halbzeit wendete sich das spielerische Blatt zu Gunsten der SG Ludwigsau und Nentershausen bettelte sprichwörtlich nach dem Ausgleich. Dieser fiel dann tatsächlich in der letzten regulären Spielminute und somit ging es sofort (wie vorher vereinbart) ins Elfmeterschießen. Hier zeichnete sich der Torwart der Gastgeber aus und verhalf seiner Mannschaft weitestgehend zum Einzug ins Halbfinale. Wir feierten bei der Rückfahrt den grandiosen Nachmittag, mit der Gewissheit eine weitere kleine Perle im Landkreis eingetütet zu haben. Also – hinfahren und begeistert sein!