Sonntag, 20. Oktober 2024
Kreisoberliga Werra-Meißner (8. Liga)
Uhlenfänger-Stadion, Waldkappel
TSV Waldkappel –
TSG Bad Sooden-Allendorf [1:2]
80 Zuschauer


Im Heimatkreis hat man soweit alles was geht abgegrast, oder man wartet auf Spielansetzungen auf noch fehlenden Grounds. Somit blickt man in letzter Zeit des öfteren über den Tellerrand hinaus und als willkommene Abwechslung dient da der Schwalm-Eder – und der Werra-Meißner-Kreis. Kleine, aber feine Dörfer, kaputte Straßen, verteufelte Anfahrtswege, aber viele nette Menschen und urige Sportplätze, die es einzutüten gilt. Auch heute *ickte mich das Navi mal wieder und die Anfahrt wurde unnötig in die Länge gezogen. Somit einen freundlichen Gruß aus dem Stölzinger Gebirge und von meinen Stoßdämpfern... „Die Stadt am Walde“, so der Beiname von Waldkappel war das erlesene Ziel des heutigen Tages, - und wo im Jahre 1529 der gute Martin Luther auf seiner Reise zum Marburger Religionsgespräch übernachtet hat, gibt es mit Sicherheit noch weitere interessante Anekdoten zu erfahren! Berichten möchte ich von jener der „Uhlenfänger“ - so der Neckname der Waldkappeler. Diesen so schönen Namen haben sie nach folgender Sage erhalten: Auf dem Kirchturm zu Waldkappel baute eines schönen Tages eine Eule ein Nest. Da man diesen Vogel nur sehr selten sah und er meistens nur abends und nachts zu beobachten war, nahmen sich die Einwohner vor, dieses so seltene und unbekannte Tier zu fangen. Nach etlichen Versuchen gelang dies auch und alle Bürger von Waldkappel liefen zusammen und bestaunten das merkwürdige Geschöpf. Es wurde beschlossen das Tier nach Kassel in das dortige Museum zu bringen. Alsbald machte sich eine Abordnung auf den Weg zur Residenz nach Kassel. Auf dem Weg dorthin erregte die Eule größtes Aufsehen. In Kassel angekommen, wurden sie kräftig ausgelacht und man schimpfte und spottete sie als Uhlenfänger. Seitdem nennt man die Waldkappeler die „Uhlenfänger“. Wie auch wir, die Hersfelder „Mückenstürmer“ nimmt man das ganze aber mit historischem Humor und auch im Vereinswappen des TSV Waldkappel ist selbstverständlich die Eule zu finden. Der Sportplatz trägt leider nen Sponsorennamen, aber man erblickte noch ne ältere Werbebande auf der auf den historischen Bezug hingewiesen wird. Groß zu sehen gab es nix, ein paar Bänke und herbstlicher Laub umsäumten das dennoch feine Anwesen des TSV Waldkappel. Für 4 €ulen, samt feiner Eintrittskarte erhielt man Einlass zum begehrten Objekt und man sah ein neunzig minütiges kampfbetontes Spiel. Nach der 1:0 Halbzeitführung konnten die Gäste der TSG Bad Sooden-Allendorf das Ding am Ende noch drehen und nahmen die Punkte mit in die Kurstadt. Zur Freude eures Schreibers wurde es in den letzten Minuten nochmal schön ultra, mit viel Geschrei und Gegenständen aufm Platz! Somit ein unterhaltsamer und gelungener Nachmittag, auch wenn man den „Uhlenfänger“ den Sieg gewünscht hätte.