Heute wagte man einen Blick über den Tellerrand und man düste ins nahegelegene Spangenberg im Schwalm-Eder-Kreis. Eine etwas holprige Anfahrt über
Stock & Stein wurde mit einer prächtigen Anlage entschuldigt, welche ich am frühen Abend bei angenehmen dreißig Grad in der Jahnstraße vorfand. Zunächst musste aber etwas Diesel in die Karre
gefüllt werden, da man mit dem letzten Tropfen das ersehnte Ziel erreichte. Am Einlass gab es dann für vier Euro nen Abrissmärkchen, dieses erhielt ich aber aus einem echt kultigen Verkaufswagen
in Vereinsfarben. Top Sache!! Das Liebenbachstadion hat mehrere Sitzmöglichkeiten, inkl. einiger Klappsitze, allesamt in einem sonnenverblichenem rot – soweit nichts ungewöhnliches denkt sich nun
der geneigte Wachturm-Leser... Doch ich möchte euch Unwissenden nun kund tun, dass die Schalen- und Klappsitze allesamt aus dem Müngersdorfer Stadion in Köln stammen! Gut, man muss kein 1. FC
Köln Fan sein, so wie Rene Karius, aber seinetwegen genießt man im Liebenbachstadion den Komfort eines Bundesligastadions. Man muss halt nur den Hausmeister des ruhmreichen Stadions in Cologne
kennen und schon kann man sich zwei 7,5-Tonner mit Stadionsitzen abholen. Das ist einfach Weltklasse und schraubt den Sympathiewert beim heutigen Spiel gegen den 1. FC Schwalmstadt enorm nach oben. Dieser stieg noch
einmal mit dem Einlaufen der Mannschaften – Spangenberg in schwarz-rot gestreiften Trikots und anstatt nem Sponsorlogo, prangt auf der Brust einfach nur ein fettes „1863“! Bei soviel
entgegenwirken gegen den normalen Trend werde ich bestimmt bald wohl Vereinsmitglied und hol mir ne Dauerkarte... Sportlich lief es dann für den A-Ligisten nicht ganz so optimal, denn zwei
zugesprochene Elfmeter für den Gruppenligisten aus Schwalmstadt bescherten einen schnellen 0:2 Rückstand. Bis zur Halbzeit hielt man sich noch ganz gut und mit einem 2:4 gings zum
Bratwurst-Buffet. Drei Tacken für nen echt geiles grobes Teil, dazu Born-Senf, welcher sein MHD noch nicht überschritten hatte – der Abend konnte besser nicht laufen! Zumindest aus meiner
Sicht... Die zweite Halbzeit wurde sich in der Wiese gewälzt, die Abendsonne genossen und einfach abgehangen. Am Ende musste sich der TSV 1863 Spangenberg mit 2:7 geschlagen geben – ich
fuhr schnurstracks gen Heimat mit einem kleinen Zwischenstopp in einem Fast-Food Tempel. Zuhause berichtete ich euphorisch meiner Gattin von dem beeindruckenden Abend, doch ihre Euphorie hielt
sich unverständlicherweise in Grenzen... ?!?! Wir sind halt gestört, aber das ist das Leben was wir gewählt haben! Also hin da nach Spangenberg, abchecken, eintüten und verlieben!
Ich hätte gerne die Bilder der Ultra-Kids unverpixelt gelassen, um euch ihre Freude in den Augen und Gesichtszügen zu zeigen. Emotionen pur!
Anspannung, ausgelassene Freude, Wut und Zorn, gepaart mit schlagartigen Glücksgefühlen wenn die eigene Mannschaft ein Tor erzielt – dies schenkt uns nur der „König Fußball!“
Nach meinem Besuch beim TSV 1863 Spangenberg am vergangenen Freitag (19.07.2024), erlebte ich eine sehr sympathische Welle des Zuspruchs für meinen Bericht über das dortige Liebenbachstadion, mit
all seinen feinen Menschen, Akteuren, Machern und Gestaltern. Ein freundlicher E-Mail-Kontakt gipfelte darin, dass man mir für die Saison 2024/25 eine Dauerkarte geschenkt hat, um das Umfeld und
die beteiligten Personen noch genauer kennenlernen zu dürfen. Hierfür möchte ich mich auf diesem Weg recht herzlich bedanken! Ich ziehe nach wie vor
meinen Hut vor so viel vereinsinterner Leistung, Engagement und dem Erhalt der traditionsreichen Werte! Demnach werde ich fortan immer mal wieder in Spangenberg vorbeischauen, um meinem Auftrag
im Name des Amateurfußballs weiterhin gerecht zu werden. Bis dahin wünsche ich dem TSV 1863 Spangenberg sportlich alles Gute und Grüße alle Beteiligten dieses einzigartigen und spannenden
Vereins. Macht weiter so! – Es lebe der Amateurfußball!!