¡Vamos España! und sportliche Grüße aus der Eisenbahnerstadt Bebra! Nachdem die schwarz-rot-goldene Gesichtsschminke und die hawaiianischen Blumenketten in Landesfarben bis zum nächsten Eventturnier in der untersten Schublade des Kleiderschrankes verschwinden und der Normalo einfach wieder Normalo ist und am Samstag Nachmittag lieber ein Eis essen geht, das Auto wäscht oder sich auf der Couch einen schleudert, so muss der gestörte Fußball-Enthusiast hinaus fahren, um sein Verlangen nach dem Spiel mit dem runden Leder wieder und wieder zu befriedigen – und das nicht nur für vier Wochen alle zwei Jahre. Das ganze Gesülze von den angeblichen Fußballexperten im TV und Radio ging einem tierisch aufn Sack, doch nun kehrt wohl wieder Ruhe ein, ins schwarz-rot-goldene Abendland oder geht ihr am Montag auch noch im Deutschland-Trikot auf Arbeit und schwenkt unsere Fahne? Wohl kaum! Denn außerhalb dieser Eventturniere scheint es ja verpönt zu sein unsere Farben zu zeigen – bestimmt so nen geschichtliches Ding... Apropos Geschichte: Die ist seit dieser Saison auch die Spielgemeinschaft der FSG Hohenroda, zwischen den beiden Vereinen aus Mansbach und Ransbach. Und so liebe Droogs und Apotheken-Umschau-Leser, kommt man nach sage und schreibe 17 Jahren wieder in den Genuss, ein eigenständiges Seniorenspiel des heimischen TSV Ransbach sehen zu dürfen! Hurra!! Dieser historische Augenblick musste natürlich verhaftet werden, auch wenn man den Kunstrasenplatz der Biberkampfbahn erst im vergangenen September weggescheppert hatte. Warum bei herrlichstem Fußballwetter aufm KR gespielt wurde, dass weiß nur der Herrgott oder der Heinz, der das Spiel angesetzt hat, aber was solls...! Die ersten fünf Minuten nach der Ankunft waren geprägt von drei Schockmomenten: kein Eintritt, kein Ticket, keine Bratwurst! Und auch der Zuschauerzuspruch ließ zu wünschen übrig – da hatte man sich mehr erhofft... Auf der Plastikwiese machte der TSV kurzen Prozess mit den Spaniern und führte zur Halbzeit komfortabel mit 1:6. Ein Tor schöner als das andere ließ das heutige heimische schwarz-gelbe Herz höher Schlagen. Der weitere Spielverlauf wurde mit dem Sohnemann und meinem langjährigen Begleiter Kai verquatscht, mit dem man die extremsten Geschichten in der Fußballwelt und auf privater Ebene geteilt hat. Oftmals am Rande der Zensur aber für immer unvergessen. Man hat sich damals reichlich gehauen und nie dazugelernt, viel Alkohol, viel' Frauen, von der Wirklichkeit entfernt... Die Wirklichkeit heute bescherte uns am Ende einen ungefährdeten 2:8 Sieg und eine geile Ouvertüre für die anstehende Saison. In diesem Sinne: Saxophon einpacken und auf'n Sportplatz fahren! Fußball – 365, 24/7!