Seit nunmehr fast vier Jahren, warte ich auf eine für mich passende Spielansetzung „In der Dell“! Heute war also der große Tag gekommen und ich wurde abschließend nicht enttäuscht. Nach dem Spiel in Schwirzheim gings gemütlich die zehn Kilometer nach Prüm, um dort zunächst ein kleines Kulturprogramm zu absolvieren. Die 5.000 Einwohner zählende ehemalige Kreisstadt der gleichnamigen Verbandsgemeinde ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und recht hübsch anzusehen. Nur nen bisschen viel 1. FC Köln Klebereien verschandeln das ansonsten nette Stadtbild. Zunächst ging es hoch auf den Kalvarienberg, wo sich im Jahre 1949 eine schwere Explosionskatastrophe zutrug. Die Ursache der Explosion, bei der die Stadt stark zerstört und 12 Menschen getötet wurden, konnte nie geklärt werden. Eine mögliche These ist diese...: Bei der Errichtung des Westwalls war 1939 im Kalvarienberg ein Bereitschaftsbunker der Wehrmacht angelegt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg deponierte dort die französische Besatzungsarmee über 500 Tonnen Munition, die zur Sprengung der Westwallbefestigungen dienen sollte. Demnach ist anzunehmen, dass die Franzmänner irgend nen Blödsinn getrieben haben und das Unheil seinen Lauf nahm. Der bis heute sichtbare Explosionskrater ist einer der größten, der von Menschenhand verursacht wurde. Ein Gedenkkreuz erinnert an die Opfer der Katastrophe. Anschließend wurde noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert und die Sankt-Salvator-Basilika besichtigt, ehe es dann pünktlich zum Stadion ging. Am Einlass waren vier Euro fällig und mir wurde viel Vergnügen gewünscht! Gewünscht hätte ich mir ne Eintrittskarte, aber „Schwamm drüber!“ Für den Sportplatztouristen ist natürlich die kleine aber feine Tribüne auf der Gegengerade das „Ave Maria“ des heutigen Tages. Rechts und links jeweils drei Stufen, die Tribüne selbst hält noch eine weitere bereit. Ansonsten gibt’s noch ne riesige Laufbahn und ein topmodernes Vereinsheim zu sehen. Die gastgebende SG Prümer Land (FC Prüm) empfing im Kellerduell die DJK Kelberg und es ging sowohl als auf dem Platz, sowie auch hinter den Barrieren von Beginn an munter, turbulent und stimmungstechnisch hervorragend zur Sache. Es war also ordentlich Feuer in der Partie, welches die heimischen Rothosen leider nicht in ihr Spiel einbinden konnten. Zur Halbzeit gabs nen fettes Schnitzelbrötchen für 3,50 welches angenehm zart war. Augenscheinlich war entweder das Schnitzel zu groß, oder das Brötchen zu klein – egal, top Sache! In der zweiten Halbzeit mühten sich die Gastgeber weiter und kamen zu mehreren Großchancen. Am Ende musste man aber eine knappe Niederlage einstecken und muss weiter um den Klassenerhalt bangen. Ich zog dennoch zufrieden ab, mit dem Wissen das gute Teil endlich gekreuzt zu haben.