Freitag, 28. Oktober 2022
Kreisliga Westthüringen Staffel 2 (9. Liga)
Stadion am Öchsenberg
Vacha-Völkershausen
FSV Völkershausen – SV Eintracht Ifta II [2:3]
300 Zuschauer


Mein letzter Besuch in Thüringen liegt nunmehr vier Jahre zurück. Damals war man doch tatsächlich beim heutigen Gast in Ifta zugegen – welch Zufall. Demnach wurde es also mal wieder höchste Zeit für ne thüringische Bratwurst! Zunächst wurde mit dem Besuch der Stadt Vacha ein kleines Kulturprogramm absolviert. Die „Brücke der Einheit“ bildete bis 1989 die Grenze zwischen Westdeutschland und der damaligen DDR. Im ehemaligen Grenzverlauf ist ein Mahnmal errichtet worden, dass an den „eisernen Vorhang“ erinnert. Ein Wachturm und ein Stück Mauer machen die Teilung der Ortschaften Vacha (Ost) und Philippsthal (West) greifbar. Nach so viel dunkler Geschichte wurde es Zeit für was heiteres und man machte sich auf den kurzen Weg nach Völkerhausen. Hier feiert man dieses Wochenende Kirmes, somit die ganze Ortschaft wohl ein Tollhaus! Eintritt 2,50 – leider keine Eintrittskarte. „Stadion am Öchsenberg“ - welch klangvoller Name! Eigentlich isses nur nen Sportplatz aber die verbauten Sitzreihen in Vereinsfarben hinter den Reservebänken und vor dem Vereinsheim können sich schon sehen lassen. Weiter gibt’s ne Anzeigetafel und zahlreiche Kühe zu sehen, welche das anschließende Spiel aufmerksam mitverfolgten. Erster Blick auf den Grill – Holzkohle! Da kommt Freude auf! Mit Anpfiff ging es zunächst etwas verhalten auf dem Platz los, sodass man sich gleich mal in die Schlange zur Gaumenfreude einreihte. Wie immer in Thüringen wurde man nicht enttäuscht – die Bratwurst auf den Punkt genau auf dem Grill gereift, mit geschmacklich feinen Röstaromen. Und auch die obligatorische Semmel war von feiner Handwerkskunst. In die Halbzeit ging es mit ner knappen Führung für die Gäste, die sich zu Beginn der zweiten Halbzeit mit ner gelb-roten Karte aber selbst dezimierten. Und jetzt wurde es spaßig für den neutralen Zuschauer! Der 1:1 Ausgleichstreffer folgte prompt – anschließend Elfmeter für den Gast, 1:2. In der 82. Minute dann der viel umjubelte Ausgleichstreffer und wer dachte das wars, der irrte sich, denn jetzt gabs auch noch ein bisschen Geschrei, Pöbelei und Schubserei sowohl auf dem Rasen als auch hinter den Barrieren. In all dem gefühlten Chaos konnten die Gäste schließlich noch den Siegtreffer erzielen. Ich zog ab und wünsche hiermit dem FSV Blau-Weiss Völkershausen e.V. und allen Einwohnern trotz der heutigen Niederlage noch ne zünftige Kirmes. Thüringen – I love you!


Brücke der Einheit