Den Alltag vergess ich, nun erfüllt sich mein Traum, mein Team umarm ich, fern von Zeit und Raum. Die Saison wird eröffnet, das hat mein Vertrauen – dieses höchste Gefühl, wie schön drauf zu bauen. Unsere Helden, sie kehren zurück und der Himmel strahlt blau und klar. All die Sorgen, sie sind nun vergessen, dieser Tag krönt wieder ein Jahr. Die edlen Athleten auf dem Feld, die Menge im Rausch ist sie eins – und ich denk zurück an die Zeit als Kind und ein Herz voller Stolz, es war meins. Ich bin kein Fan, wie die anderen auch – ich bin von dem Spiel besessen...! Mittwochabend, Kreisliga beim TUS Mötsch e.V. 1962, entspannte Anfahrt – alles super. Eintritt vier Euro und den Skandal des Abends gleich vorweg – es gab keine Wurst! Ausbautechnisch nix großes, auffällig nur, dass sich die Reservebänke hinter zweier Eckfahnen befinden – nette Sache und so auch noch nie gesehen. Von Beginn an zeigten die Hausherren wer den Ton über neunzig Minuten angeben sollte und gingen demnach früh in Führung. Auch ein „richtiger“ Linienrichter war zugegen und „leitete“ die Partie anstandslos, sein Gegenüber von den Gästen berufener Kollege hatte da weniger Bock und „übersah“ schon mal, dass der Ball zwei Meter im Aus war. Vor einer ansprechenden Kulisse mit 250 Zuschauern fielen schöne Zitate wie „ich will net Bezirksliga spielen – A-Klasse ist viel besser!“ und „komm Fabian, rechts in den Winkel zwirbeln!“ - was der Fabi dann auch fast geschafft hätte. Außer für die Gäste wars ne geile Partie und alle fünf Buden waren herrlich herausgespielte Treffer. Mit knurrendem Magen gings dann nach Hause, dort wartete zum Glück die nordhessische Spezialität „Duckfett mit Klößen“ auf mich. Der Name leitet sich ab vom Tunken – im nordhessischen Dialekt „ducken“ – der Beilagen in die durch den Speck und den Schmand sehr fetthaltige Sauce. Aufgrund der preiswerten Zutaten galt Duckfett lange als „Arme-Leute-Essen“. In diesem Sinne, bis die Tage – euer Ernährungsberater.