Samstag, 3. Februar 2018
Serie A
Stadio Giuseppe Meazza (San Siro), Mailand
Inter Mailand – FC Crotone (1:1)
46.807 Zuschauer



„Grande Zenga – Piccola Inter“ titelte die La Gazzetta dello Sport am Sonntag, womit die fußballerische Sicht vom Vorabend zutreffend in einer Schlagzeile verpackt wurde. Doch beginnen wir ein paar Stunden zuvor... Für fünfzig Euro Return ging es mit der Bahn und dem grünen Bus in die Lombardei. Da man nun auch schon etwas in die Jahre gekommen ist und kein Bock hatte die Nacht am Busbahnhof abzuasseln wurde mit dem B&B Hotel San Siro eine ansprechende Unterkunft gebucht, welche sich direkt gegenüber vom Stadion befindet. Die Anreise verlief unspektakulär, wobei die Verbindung Chur – Chiasso/Como fürs Auge einiges zu bieten hat! Überpünktlich traf man am Busbahnhof Lampugnano ein, lag wohl auch am italienischen Fahrstil des Piloten...! Zu Fuß erreicht man das Stadion von hier gemütlich in zwanzig Minuten und nach dem einchecken betrat man die wohlbekannte Mailänder Fressmeile. Zugegeben, wegen dem Sport war man nur zweitrangig hier..., der heutige fünfte Besuch Stand ganz im Zeichen der „Salsiccia Calabrese“, von der man sich nach erfolgreicher Ticketbeschaffung (45€) gleich mal zwei reindonnerte. Aufgewertet mit ebenso vielen Bierchen eine tolle Sache, die man viel zu lange vernachlässigt hatte – der letzte Besuch lag nunmehr schon 14 Jahre zurück. Aber wie heißt es so schön...: Die Zeit vergeht, der Wurstgeschmack bleibt! Dann hieß es Feuerzeug abgeben und „your welcome!“ Na danke auch du Spacko! Die Zeit bis zum Anpfiff vertrödelte man dann im Stadion, wobei es natürlich langweiligere Architekturen als das San Siro gibt. Man ist doch immer wieder überwältigt wenn man diesen Tempel betreten darf. Mit Anpfiff entwickelte sich ein, über weite Strecken ausgeglichenes Spiel, natürlich mit leichter Oberhand der Nerazzurri aber man merkte den Gästen aus Kalabrien (für Geographie-fremde, die Stiefelspitze Italiens) nicht gerade an, das diese am Tabellenende rumdümpeln. Begleitet wurden diese von ca. 150-200 Tifosi, die sich redlich Mühe gaben etwas in Erscheinung zu treten. Trainiert wird der FC Crotone derzeit von keinem geringeren als der Mailänder Torwartlegende Walter Zenga, der in der Zeit von 1982–1994 das Trikot der Nerazzurri trug und dementsprechend von der Curva Nord und dem gesamten Stadion gehuldigt wurde. „Ce Solo Un Walter Zenga“ hallte es Minuten durchs weite halbleere Stadionrund, da bekam man schon ein bisschen Gänsehaut. Sportlich dann auch mal ein Tor von Meister Eder zur 1:0 Führung, mit der es dann auch in die Halbzeit ging. Mit Wiederanpfiff wurden die Gäste stärker und drängten mehr und mehr auf das heimische Tor, folgerichtig erzielte man in der 60. Spielminute den verdienten Ausgleich, welcher Unruhe auf den Rängen verbreitete. Mit ablaufender Spielzeit wurden die blau-schwarzen Schalträger zusehends ungehaltener und mit Abpfiff, nach nur vier Minuten Nachspielzeit (bin so 8-9 aus Mailand gewohnt) brach ein gellendes Pfeifkonzert auf die Spieler von Inter hernieder. Ich machte dann keine großen Faxen mehr und steuerte direkt die nächste Fressbude an. Eine weitere Salsiccia später wurde der Abend dann für beendet erklärt und man machte sich zum aktuellen Sportstudio im Bette lang. Gepennt wie ein Fürst, hieß es am frühen Sonntagmorgen: Duschen, Frühstück, Stadion gucken, wobei erwähnt werden muss das es nicht nur den gewohnten süßen Krempel zu mampfen gab, sondern auch Schinken und Käse gereicht wurde – Buon appetito, signore! Da man anschließend noch ausreichend Zeit hatte, drehte man bei herrlichem Sonnenschein noch eine gemütliche Runde um das Stadion. Das morgendliche ruhige Stadionidyll wurde dann leider durch einige Buskonvois gestört, aus denen eine knipsende Schar Asiaten heraussprang und es für mich dann hieß “arrivederci” zu sagen. Somit ein schöner Tag mit vielen Erinnerungen an die vergangenen Besuche und die ganzen netten Menschen mit denen man schon mal hier war! Ciao und Forza Atalanta!!