Sonntag, 21. August 2016
DFB-Pokal, 1. Runde
Heinz-Krügel-Stadion, Magdeburg
1. FC Magdeburg – Eintracht Frankfurt (1:1, 3:4 n.E.)
24.400 Zuschauer



Mit dem Regionalbüro Mittel- und Oberhessen sollte es heute mit dem Bus nach Magdeburg, zum heraufbeschworenen Krawallspiel gehen. Viel zu früh, für einen Sonntagmorgen machte man sich auf den Weg nach Alsfeld zur vereinbarten Zustiegsmöglichkeit. Das Bus-Catering hielt viele alkoholische Leckereien bereit, die die Fahrt lustig gestalteten. Nach einem kurzen Stopp am größten und bedeutendsten ehemaligen Grenzübergang Helmstedt-Marienborn ging es über Schleichwege und kleine Ortschaften weiter Richtung Magdeburg. Die dortigen Zufahrtsstraßen waren von den Cops hermetisch abgeriegelt, sodass man ohne Zwischenfälle den Gästeparkplatz, nach Durchquerung einer Art Kleingartenanlage erreichte. Die UF hatte dazu aufgerufen sich geschlossen in schwarz gekleidet nach Magdeburg zu begeben, am Parkplatz erhielt dann jeder (der wollte) noch einen weißen Gesichtsanstrich, der mit einem schwarzen Kreuz hervorgehoben wurde, dazu gab es schwarz-weiße Schals. Der Zugang zum Gästebereich war mit Sichtschutz, einer stattlichen Anzahl an schwitzenden Cops und zwei Wasserwerfern ausgestattet. Nach der gründlichen Leibesvisite ging es dann sofort in den Block, da der Zeiger auch bereits 14:45 Uhr anzeigte – zu dieser Zeit war der Ketchup für etwaige Würstchen bereits „aus“. Ein lauter Böllerschlag kündigte das Eintreffen der Ultras an, was zum ersten Aufreger des Nachmittags führte. Von da an bepöbelte man sich mit einer am Gästebereich angrenzenden erlebnisorientierten Fraktion, die augenscheinlich mitunter dem befreundeten BFC Dynamo zugehörig waren, verschiedene gezeigte Banner ließen zumindest darauf schließen. Beim Einlaufen der Mannschaften wurden auf Frankfurter Seite die Schals gezeigt, vor dem „Block U“ war in weiß auf blau zu lesen „STANDHAFT WIE MAUERWERK IM STURM – PEITSCHT DIE BLAU-WEISSE WAND DICH NACH VORN!“. Einheitliche blaue Shirts mit einem weißen Kreuz ergaben ein ansehnliches Bild! Von Beginn an, stand das Stadion wie das beschriebene Mauerwerk hinter dem FCM und dem bekannten Wechselgesang über alle vier Tribünen muss man einfach Respekt zollen! Auf dem Rasen begann die Eintracht dominant und konnte bereits in der 7. Spielminute sehenswert in Führung gehen. Dann verfiel man aber in eine Lethargie an Unvermögen und machte somit den Gastgeber stark, bis kein Klassenunterschied mehr erkennbar war. Mit der knappen Führung sollte man sich dann in die Halbzeit retten, ehe mit Beginn der zweiten Halbzeit die Lage auf den Rängen zu eskalieren schien. Zunächst wurde in verschiedenen Bereichen des Gästeblockes schwarzer Rauch und ein paar Bengalos gezündet. Aber auch einige Raketen wurden in den benachbarten Magdeburger Block geschossen, woraufhin versucht wurde diesen in Richtung Spielfeld zu verlassen. Die Cops mussten ganz schön einstecken, konnten eine direkte Konfrontation vor dem Gästeblock aber verhindern. Derweil durchbrachen mehrere Personen aus „Block U“ die Absperrungen und machten die dort befindlichen Werbebanden unschädlich. Das Spiel war längst unterbrochen und als versucht wurde das Spielfeld zu stürmen, musste ein Großaufgebot der Polizei herbei marschieren um dies zu verhindern. Danach beruhigte sie die Lage aber ziemlich schnell und das Spiel wurde wieder angepfiffen. Die magischen Erstligisten der Eintracht ließen sich dann kurz vor Schluss den verdienten Ausgleichstreffer einschenken und somit ging es in die Verlängerung. Diese brachte auch keine Entscheidung und somit gab es das All-inklusiv Programm samt Elfmeterschießen. Hier waren wir dann die glücklicheren und kamen mit einem blauen Auge davon! Die Abreise im Buskonvoi zur Autobahn wurde ebenfalls ohne Zwischenfälle gemeistert und nach einer Stauumfahrung über Stock & Stein wurden dann wieder osthessische Gefilde angesteuert, die man zufrieden um 1:30 Uhr erreichte.