TuS Makkabi – Hilalspor Berlin (1:1)
Verbandsliga Berlin
Sonntag, 4. Februar 2007
Julius-Hirsch-Sportanlage, Berlin
150 Zuschauer
Am Bahnhof gings dann noch zum Chinesen was futtern, ehe mein Zug um kurz nach 19 Uhr in Richtung Hauptstadt startete. Leider war am frühen Sonntagmorgen mit dem Winter- Spezial Angebot nix mehr von Fulda aus zu machen und so musste eine Nacht in Berlin verbracht werden. Die Fahrt verging relativ schnell da man die meiste Zeit am ratzen war. In Spandau sprang ich dann nochmal schnell in die S- Bahn ehe ich in Charlottenburg in ner Pension eincheckte. Der Abend gab Aufgrund der Müdigkeit außer TV gucken nicht mehr allzu viel her und dann war auch pennen angesagt. Am Sonntagmorgen gings zum neuen Hauptbahnhof, da auch der Rucksack bis zum Abend hier hinterlassen werden sollte. Das Teil kommt schon fett rüber, wenn auch die ersten Minuten etwas unübersichtlich mit den tausenden von Ebenen. Überpünktlich war man dann am Ground des TuS Makkabi, der nur ein paar Schritte hinter dem Mommsenstadion liegt. Bis Mitte Januar trug das Vereinsgelände noch den Namen "Eichkamp", wurde Ende Januar aber feierlich in "Julius- Hirsch- Sportanlage" umbenannt, um dem jüdisch- deutschen Nationalspieler aus den 20ziger Jahren Ehre und Respekt zu zollen, der 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Sonst gibt das Terrain aber nicht besonders viel her, besser gesagt eher gar nichts! Ein normaler Sportplatz ohne jeglichen Ausbau, sieht man mal von ein paar Stufen ab. Zudem blies der Wind kräftig und pünktlich zum Anpfiff fing es auch zu regnen an. Das Spiel konnte aber getrost betrachtet werden, da sich die Türken mächtig ins Zeug legten, die Gastgeber aber gekonnt dagegen hielten und gar mit 1:0 in Führung gingen. Zur Halbzeit wurden im Clubhaus belegte Brötchen und Kaffee gereicht- Bier war nicht! Zudem befand sich in den Räumen eine Ausstellung mit dem Titel "Kicker, Kämpfer, Legenden - Juden im deutschen Fußball", die sehr interessant gestaltet war. Die Sparte Rechtsextremismus im deutschen Fußball durfte natürlich auch nicht fehlen, deshalb wurden auch Bilder von der Hakenkreuz- Choreo in Leipzig, der "Seit gegrüßt ihr Schindler Juden" Banner aus Polen und noch mehr Zeugs aus diesem Genre ausgestellt. Die Betrachtung der Ausstellung kostete mich dann das 1:1, da ich mich erst ne Viertelstunde nach Wiederanpfiff wieder in die Kälte wagte. Die zweite Halbzeit wurde vom Gastgeber dann aber klar dominiert, ein Torerfolg blieb aber aus. Mit Vorfreude auf das Spiel bei Hertha Zehlendorf und nem richtigen Stadion machte ich mich dann auf den Weg... Tja und dann wurde aus dem ausbaufähigen Morgen noch ein richtig beschissener Tag! Wie oft habe ich bei denen auf die HP geguckt und gecheckt wo das Spiel stattfindet? Tausendmal! Immer war zu lesen STADION! Nur als ich am Vereinsgelände ankam wunderte ich mich schon über die eingeholten Tornetze im Stadion und das sich die ersten Union Berliner Fans am Kunstrasenplatz herum in Stellung brachten. Na die werden doch nicht... "Liebe Besucher des heutigen Verbandsliga- Spiels zwischen unserer Hertha und den Gästen aus Köpenick, aufgrund der starken Regenfälle der letzen Tage ist es leider nicht möglich das Spiel im Stadion stattfinden zu lassen, blablabla"... und tschüß! Vielleicht habe ich dann auch etwas überreagiert oder mein Hungergefühl ließ mich sofort vom Schnitzel im Europa- Center träumen, aber ich machte nen Schuh. Nur ärgerlich hinterher zu erfahren das der Kick in der 50. Minute beim Stande von 3:0 für Zehlendorf abgebrochen wurde, da die Unioner den Platz immer wieder mit pyrotechnischen Gegenständen eindeckten. Zumindest meinen Spaß hätte ich noch gehabt. Noch ärgerlicher war aber meine desolate Vorbereitung, da ich mir um etwaige Ausweichspiele keine Gedanken machte, wurde auch der Spielplan nicht weiter berücksichtigt. Dadurch entging mir dann auch, dass der Berliner SC in der Hubertusstraße ja auch ein Heimspiel hatte, welches sogar noch näher von TuS Makkabi zu erreichen gewesen wäre. Dies fiel mir dann aber erst zu Hause auf. Was lernen wir daraus, vielleicht doch nochmal den Informer checken oder von vornherein für passende Ersatzspiele zu sorgen, da das Wetter ja doch scheinbar unberechenbar ist. Ich machte mich also auf den Weg zum Bahnhof Zoo und speiste wie angedacht im Europa- Center "Holland Schnitzel" und zwei große Pils. Danach gings zum Hauptbahnhof und da dieser heute keine weiteren Stahlträger verlieren wollte, gings dann pünktlich nach Hause. Fazit: Ganz mieser Tag, bedenkt man die Kosten für Frankfurt-Berlin-Fulda, die Übernachtungskosten, und das mieseste, das ne 11:15 Uhr Mannschaft geopfert wurde, ohne danach noch was zählbares zu machen. Dies alles stand nun wirklich bei weitem nicht im Verhältnis! Gute Nacht!