CS Grevenmacher – FC Nitra (0:6)
UI-Cup, 1. Runde
Sonntag, 25. Juni 2006
Stade Op Flohr, Grevenmacher
250 Zuschauer



Einen Monat ohne Fußball! Naja ohne Live Fußball sagen wir mal. Die WM ist ja voll am laufen und der Staatsbürger total am abdrehen. Die Deutschen sind wieder stolz auf ihre Fahne, diskutieren ob die Nationalhymne nicht zu kurz ist oder gar abgeschafft werden soll und die Modefarbe des Sommers ist ganz klar schwarz-rot-gold. Klasse! In der Hoffnung, dass sich die ganzen Pseudofans nach dem Spektakel wieder verpissen, überlasse ich es jedem selbst was er aus der WM macht. Fahren oder nicht, jeder wie er mag. Nur einen Denkanstoß kann ich mir nicht verkneifen. Den Fußball, das Flair drumherum, welches einem ja manchmal noch wichtiger ist als das Spiel selber, wird in den oberen Ligen weiter verschwinden und dazu trägt die FIFA WM 2006 einen Großteil zu bei. Den Rest erspare ich mir. Dem aufmerksamen Stadionbesucher der letzten drei Jahre wird ja sicher das ein oder andere aufgefallen sein!
Nun zum wesentlichen: Sehr spät entschied sich der Fackinger die Reise nach Luxemburg mit anzutreten, da das Zeitfenster an diesem Wochenende nicht allzu groß war. Der Samstag wurde gemütlich beim Schwiegervater im Garten mit Bratwurst, Bier und Superpoldi verbracht, einen kurzzeitigen Gedanken man könnte sich das Match gegen die Schweden auf Großbild anzuschauen, verwarf ich als der Nachbar mit schwarz-rot-goldener Indianerfarbe in der Fresse und der Deutschland Superausrüstung von A-Z im Treppenhaus an mir vorbei dorthin aufbrach.
Sonntagmittag, nach getaner Arbeit ging's dann per Zug nach Darmstadt wo die Kollegen um Alex schon auf mich warteten. In nem Peugot der kleineren Ausführung ging's dann über Kaisersl… na, hä? (die Tastatur will diese Stadt einfach nicht ausschreiben) und Trier gen Luxemburg. Auf der ersten Tanke im Ländle machte man sich noch nix aus der dunklen Regen- und Gewitterwolke die sich da über einem bildete, ne halbe Stunde später zeigte sie dann ihr fieses Gesicht. Nach der großen Gemeinschaftsbegrüßung des Verbandes „Rhein- Main Hopper e.V.“ prasselte es runter als gäbe es kein Morgen. Als die Feigen Schweine dann auch noch Wurfgeschosse, in Form von Hagel einsetzten wurde der Platz durch die Krawattenträger der FIFA geräumt und das große Warten begann (also ob's überhaupt angepfiffen würde), welches man sich mit illustren Geschichten aus dem Groundhopper- Leben vertrieb. Als das Wetterinferno dann mal nach ließ sollte die obligatorische Platzumrundung stattfinden. Tat sie auch, nur gefiel das einem dicken Mann mit gelbem Ordnerleibchen gar nicht, der uns dazu zwang die Sperrzone „Stehplatzbereich“ zu verlassen. Wir fügten uns, da wir nicht sonderlich scharf auf den Zugriff des „SWAT Grevenmacher“ Teams waren. Nach diesem Nervenkitzel freute man sich als der Hausmeister damit begann den Platz neu abzustreuen, worauf das Spiel mit einstündiger Verspätung nun angepfiffen wurde. Die Helden aus Grevenmacher gingen in der Slowakei schon mit 2:6 baden, und auch in der Fremde sollten die nicht mitgereisten Fans des FC Nitra voll auf ihre Kosten kommen. Die Ultraabteilung des CS Grevenmacher ist durchaus noch ausbaufähig, die zwei Trommelasse ließen ihr Stöckchen schon nach der schnellen 0:2 Führung für die Gäste fallen. Der heimische Torwart glänzte mit einigen lustigen Szenen und das Unterhaltungsniveau im Block B sank von Minute zu Minute, demnach aber sehr unterhaltsam. Tja, die Gastgeber schafften es dann tatsächlich sich mit 0:6 abwatschen zu lassen und nachdem man sich verabschiedete ging's wieder auf die Piste. Zunächst noch mit ner kleinen Stadtrundfahrt durch Grevenmacher, dann mit nem kleinen Verfahrer in Tier und ich musste auch noch den schlauen spielen und meinte ob es über Mainz nicht kürzer zurück sei! Kürzer vielleicht schon, aber bestimmt nicht schneller. Im McD Simmern wurde dann noch ein bisschen Stadionrätsel gemacht (Insider) dann ließen die Jungs mich in der Stadt die „singt und lacht“ (jaja die Tastatur, ihr wisst schon! Bei Wiesbaden) am Bahnhof ab und es sollte noch ein bisschen mit der Lokomotive weitergehen. Zwei Minuten bevor die S-Bahn gen Frankfurt startete stellte ich folgendes Problem fest: RMV nach Fulda kostet 11,90 €, ich habe nur noch 11,20 iner Tasche und den großen braunen fünfziger nimmt der Automat nicht. So musste ich mich dazu herablassen nen Oiro zu schnorren, wobei mir der Typ viel Spaß damit wünschte! Ohne Ticket hätten die ganz klar kontrolliert, so wurde bis Fulda nicht einmal der Fahrausweis verlangt. In Frankfurt war noch schön was los, die Portugiesen hatten Holland am Abend in ihre Wohnwagen zurück getreten und taten ihre Freude mit Autokorso und hup hup kund. Die Tommys schickten Ecuador zurück zur Kaffeeernte und bevölkerten alle Pub's und Kneipen rund ums Bahnhofsviertel. Die St. Tropez Bar hatte schon dicht, das Moseleck inner Moselgass lockte, doch schließlich machte ich es mir noch ne Stunde am Bahnsteig 13 mit Bitburger Büchsenbier gemütlich, ehe der letzte Zug mit mir gen Fulda rollte. 2:20 Fulda, 3:00 „Abendbrot“, 3:30 Bett. Das Vorhaben die Kfz- Zulassungsstelle in Fulda bereits um 8 Uhr wieder aufzusuchen erübrigte sich verständlicherweise.